Verbändekommunikation: Wer sich schön macht wird gern gesehen

Jürgen Bähr
veröffentlicht am 3. Juni 2014

„Wir haben als Verband keine Produkte, wir machen Lobbyarbeit“, sagte letztens ein Verbandsrepräsentant schmunzelnd. Nun – man kann leicht erahnen, was er meint. Zum Beispiel mit Politikern sprechen, Briefe schreiben, Broschüren erstellen, auf Branchenveranstaltungen präsent sein, vermitteln, sich austauschen usw. Das ist sicherlich sehr spannend und oft von großem Sachverstand geprägt, doch sind dies offenbar keine „Produkte“ im klassischen Sinn. Wirklich?

Denn die Informationen könnten für alle Beteiligten noch viel unterhaltsamer und fruchtbarer sein, wenn man einmal den Blickwinkel auf die eigenen Aktivitäten um 180 Grad verändert. Aus der anderen Perspektive betrachtet, schätzen Politiker, Behördenmitarbeiter und Projektpartner durchaus gute „Produkte“, wenn sie nützlich sind. Erst recht, wenn sich dahinter tolle Ideen und Konzepte verbergen. Sind sie dann noch repräsentativ aufbereitet und sehen top aus – umso mehr.

Jetzt ist allerdings nicht alles was nur schön ist oder kreativ wirkt, auch ein tolles Produkt, das sich wunderbar vermarkten lässt. Den Blue Chip, der wie Phoenix aus der Asche entspringt, gibt es nicht. Zu einem wahren Verkaufserfolg wird ein Produkt erst dann, wenn es von authentischen Themen und Geschichten drum herum fortlaufend getragen wird. Diese gilt es zu entdecken und richtig zu erzählen. Eben als „Produkt“, das man gerne haben möchte.